grönland

Meine erste Reise nach Grönland führte mich an die Westküste des Landes. Ich war total fasziniert von diesen gigantischen Eisbergen - vor allem bei Ilulissat. Es war Sommer, Mitternachtssonne, nachts zog oft Nebel auf, schmiegte sich um die Eisberge, vom Gletscher wehte eine kühle Brise. Die lernte ich bald zu schätzen - wohnten wir doch im Zelt, umgeben von Myriaden von Moskitos. Nach ein paar Tagen sah ich aus wie "Miss Streuselkuchen"... Mietwägen gab es keine, man musste alles zu Fuß machen, auch die Einkaufstüten zum Zelt schleppen, das Fotogepäck im Rucksack. Aber es war ein Erlebnis.

 

Die zweite und dritte Reise führte mich nach Ostgrönland - im Herbst und Winter. Schon die Anreise war abenteuerlich und mit Hindernissen verbunden. Sturm, Nebel, Helikopter konnte nicht starten. Erstmal am Flughafen festsitzen. Auf der einen Reise ging es dann auf ein kleines Segelschiff, auf dem die Person in der Hängematte über mir bis in meinen Bauch hing, an Umdrehen war auch nicht zu denken. Wenigstens benebelten die Dieselabgase nachts meine Sinne. Aber der Scoresby Sund: absolut einzigartig!!! Im Winter ging es nach Tasiilaq - dieses Mal komfortabel in einem Ferienhaus, aber auch wieder alles zu Fuß, im meterhohen Schnee versinken, rausschaufeln, tiefer einsinken, die Hauptstraße runterrutschen (die Kinder fuhren auf der Straße Ski). Aber auch hier: fantastische Szenerie. Die Gespräche mit Einwohnern deckten aber auch eine andere Seite auf: Alkoholprobleme, Kindesmisshandlung, Selbsttötung. Die Menschen dort haben keine Perspektive, wurden ihrer ursprünglichen Art des Lebens beraubt.